#66 Dad's Talk mit Thomas Brezina

Shownotes

Ich muss gestehen, dass ich als Kind nicht die größte Leseratte war. Ich hab im Prinzip - außer Sportzeitungen - nichts gelesen. Bis auf eine Ausnahme: Die Bücher der Knickerbocker-Bande hab ich damals regelrecht verschlungen. Mich haben die Geschichten total gefesselt und ich konnte irgendwie nicht aufhören.

Da ging es mir wie vielen anderen Kindern auf der Welt. Die Kinderkrimi-Buchserie hat sich nämlich millionenfach verkauft und wurde in 19 Sprachen übersetzt.

Mastermind hinter der Knickerbocker-Bande ist Thomas Brezina. Den brauch ich an dieser Stelle nicht großartig vorstellen. Der gebürtige Wiener gehört mit über 70 Millionen verkauften Büchern zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchautoren.

Aber wie wurde Thomas Brezina zu jenem Menschen, der er heute ist? Wie war das Verhältnis zu seinen Eltern, speziell zu seinem Vater? Und wie sieht er die heutige Entwicklung mit Smartphones und der Digitalisierung?

Ich durfte in dieser Folge einen Blick hinter seine Kulissen werfen und habe einige spannende Dinge erfahren.

Und nun wünsche ich euch viel Spaß beim Anhören!

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00:00:00: Und er hat dann zu mir gesagt, und das vergesse ich ihm wirklich nie, da war ich so Anfang Mitte zwanzig und er hat gesagt, weißt du, du machst alles anders, als ich es mir für dich vorgestellt habe.

00:00:10: Aber ich habe jetzt zugeschaut, zwei Jahre und gesehen, wie glücklich du damit bist.

00:00:15: Wir werden dich immer unterstützen, in allem.

00:00:19: Mehr kann man sich nicht wünschen.

00:00:20: Mein Vater war ein tiefer Humanist, hat Menschen wirklich gemocht, geliebt, verstanden, klare Grenzen gesetzt, hohe Werte gehabt.

00:00:29: Das hat er mir vorgelebt.

00:00:31: Und er war ein Mensch, aber manchmal ein bisschen depressiv.

00:00:34: Es sind in manche Sachen sehr, sehr nahe gegangen.

00:00:39: Aber in seiner Leidenschaft, in seiner Arbeit ist er für mich natürlich ein leidbild gewesen.

00:00:54: Herzlich willkommen beim Dead's Talk, dem Podcast für Veta mit eurem Gastgeber Kurt Viertaler von Dead's Life.

00:01:05: Ich muss gestehen, dass ich als Kind nicht die größte Leseratte war.

00:01:09: Ich habe im Prinzip aus der Sportzeitungen nichts gelesen, bis auf eine Ausnahme.

00:01:15: Die Bücher der Knickerbockerbande habe ich damals regelrecht verschlungen.

00:01:19: Ich habe die Geschichten total gefesselt und ich konnte irgendwie nicht aufhören.

00:01:23: Da ging es mir übrigens wie vielen anderen Kindern auf der Welt, denn die Kindergremibuchserie hat sich Millionenfach verkauft und wurde in insgesamt neunzehn Sprachen übersetzt.

00:01:33: Mastermind hinter der Knickerbocker-Bande ist Thomas Brezina.

00:01:37: Den, glaube ich, baue ich an dieser Stelle nicht großartig vorstellen.

00:01:41: Der gebürtige Wiener gehört mit über siebzig Millionen verkauften Büchern zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchertoren.

00:01:49: Aber wie wurde Thomas Brezina zu jener Menschen, der heute ist?

00:01:53: Wie war das Verhältnis zu seinen Eltern, speziell zu seinem Vater?

00:01:57: Und wie sieht er die heutige Entwicklung mit Smartphones und der Digitalisierung?

00:02:01: Ich durfte in dieser Folge einen Blick hinter seine Kulissen werfen und habe einige spannende Dinge erfahren.

00:02:08: Und nun wünsche ich euch viel Spaß beim Anhören.

00:02:12: Lieber Thomas, herzlich willkommen im Tats Talk und vielen Dank schon mal für deine Zeit.

00:02:16: Gerne, danke für die Einladung.

00:02:19: Ja, Thomas, du hast Generationen von Kindern mit deinen Geschichten begleitet, begleitest sie immer noch, mich auch zum Beispiel in den späten Achtzigerjahren mit der Knickerbockerbande und in den frühen Neunzigerjahren bei mir.

00:02:30: Erinnerst du dich eigentlich noch, was deine Eltern dir früher vorgelesen haben bzw.

00:02:34: haben sie du überhaupt vorgelesen?

00:02:36: Ja, meine Eltern haben vorgelesen, absolut.

00:02:39: Und ich hatte auch da meine Eltern beide berufstätig waren und gearbeitet haben am Nachmittag eine Kinderfrau.

00:02:47: Die war für mich sehr wichtig, die Frau Rode, die hat mir viel vorgelesen.

00:02:51: Während ich gezeichnet habe, gebastelt habe, wobei ich sagen muss, das sind auch ganz interessante Sachen passiert.

00:02:56: Das ist ein Lieblingsbuch meiner Kindheit, sind die Kinder von Bullerbül, von der Astrid Lindgren.

00:03:01: Gleichzeitig hat Frau Rode die neue Romanzeitung immer mitgebracht.

00:03:06: Und da waren Romane in Fortsetzungen immer drinnen.

00:03:10: Und unser Lieblingsroman, den sie mir auch jede Woche vorgelesen hat, war, hinter uns steht nur der Herrgott, ein Chirurg erinnert sich.

00:03:18: Und wir haben mit allen Patienten mitgefiebert.

00:03:21: Also das war absolut kein Kinderbuch, aber ich habe es geliebt.

00:03:25: Warst du sofort vom Lesen gefesselt oder hat es dann vielleicht auch ein bisschen gebraucht, bis du da reingekippt bist in diese Lisewelten?

00:03:32: Nein, das hat mich immer interessiert, weil mich Geschichten immer interessiert haben.

00:03:36: Und soweit ich mich erinnern kann, habe ich Lesen auch sehr schnell gelernt.

00:03:40: und habe dann.

00:03:43: Bücher habe ich immer bekommen von meinen Eltern und habe dann so einen Ausweis in einer Bücherei gehabt und von dort habe ich mehr Woche für Woche Bücher geholt.

00:03:53: Und später waren es dann die Taschenbücher, die sind damals groß rausgekommen, die habe ich mir selbst kaufen können und da gab es ganz bestimmte, die gab es nicht in der Bücherei, die habe ich mir dann gekauft, das war Krimis, Radekrimis, also Dinge, die ich dann später auch selber gerne geschrieben habe.

00:04:10: Das war für mich so eine eigene Welt.

00:04:16: Du hast ja dann relativ früh begonnen, auch zu schreiben.

00:04:18: Hast du so einen Moment gegeben, einen bestimmten, wo du wusstest, ich will Geschichten erzählen?

00:04:23: Nein, überhaupt nicht, ganz im Gegenteil.

00:04:26: Ich werde nie auf die Idee gekommen, dass ich das werde, was ich heute bin.

00:04:30: Also,

00:04:31: null.

00:04:33: Geschichten mir ausdenken und also ausdenken vor allem, das war immer in mir.

00:04:39: Das habe ich immer gemacht.

00:04:41: Und ich glaube, da war auch meine Mutter ein bisschen dran beteiligt.

00:04:45: Denn wenn wir spazieren gegangen sind, und ich habe, wie viele Kinder spazieren gehen, gehasst, hat sie mich nur bei der Stange halten können, wenn wir durch den Wald gegangen sind, indem sie mir immer wieder gesagt hat, tschau, und dort zwischen den Bäumen ganz weit, da ist irgendein Klassenschloss, seine Burg oder irgendeine Figur.

00:05:01: Und ich habe ständig gesucht und gestaut.

00:05:04: Und das hat in meinem Kopf viel angeregt.

00:05:07: Ich glaube, ich war acht oder neun.

00:05:10: Da habe ich zum ersten Mal versucht, ein Buch zu schreiben.

00:05:12: Dreißig Seiten, glaube ich, mit der Hand geschrieben.

00:05:15: Das hat mir Spaß gemacht.

00:05:16: Und dieses Geschichten ausdenken, das ist mir geblieben mit.

00:05:20: Mit fünfzehn habe ich ja Fernsehtrehbücher geschrieben.

00:05:24: Weil ich damals schon beim Fernsehen auch tätig war neben der Schule.

00:05:27: Und damit habe ich einen Wettbewerb gewonnen.

00:05:30: Dass das später einmal dann mein Beruf wird.

00:05:35: Auf die Idee, welche Niveau.

00:05:37: Jetzt ist ja das geschichten ausdenken das eine die kinder selber drei kinder das eine sehr sehr kreativ auch im geschichten ausdenken.

00:05:44: aber das dann zu papier zu bringen ist ja wieder das andere.

00:05:47: wann hast du vielleicht erkannt oder haben vielleicht auch deine eltern relativ früher?

00:05:50: kann teder thomas oder talent der kann das ja wirklich auch schreiben was er im kopf hat?

00:05:56: das kann ich wirklich so nicht sagen weil für mich war eben dieses etwas niederschreiben etwas ausdenken das war eine selbstverständlichkeit immer und meine eltern haben nichts behindert und mich in allem ermutigt.

00:06:11: Ich würde nicht sagen, dass sie mich so gefördert haben, sondern sie haben mich ermutigt etwas zu machen und weiter zu machen, vor allem.

00:06:18: Und aus meiner Sicht kommt es darauf an, also das ist eine der wichtigsten Punkte überhaupt.

00:06:24: Also sie waren keine Eltern, die da irgendwie gesagt haben, da hat was Talent und da musst du was draus machen oder so, das ist null, überhaupt nicht.

00:06:31: Wenn es dir Freude macht, mach es.

00:06:33: Und sie waren sehr stolz für mich diesen Wettbewerb, den großen österreichischen Jugendpreis, als ich dort gewonnen hatte.

00:06:38: Sie haben unterstützt, dass ich neben der Schule als Puppenspieler beim Fernsehen gearbeitet habe und in der Schule hundertsechzig, siebzig, hundertsebzig Fehlstunden im Semester deswegen hatte.

00:06:48: Sie haben die Entschuldigungen unterschrieben.

00:06:50: Sie haben all das unterstützt und auch danach der Schule, als ich einen völlig anderen Weg gegangen bin, als mein Vater sich das für mich vorgestellt hat.

00:06:59: Also... Da ging es jetzt nie darum, du hast Talent und du kannst was machen.

00:07:04: Ich habe gemacht.

00:07:05: Und im Leben sind Möglichkeiten auf mich zugekommen und ich habe Ja gesagt und habe was daraus gemacht.

00:07:12: Und auch wenn wir die Knie geschlottert haben, das war das Wichtigste.

00:07:17: Wenn du zu zurückblickst auf die Jahrzehnte, wo du jetzt schon schreibst und du bist einer der bekanntesten Kinderbuchartoren auf der Welt, würde ich mal sagen, ist man da auch ein bisschen stolz?

00:07:26: dann oder hast du solche Gefühle nicht?

00:07:29: Natürlich bin ich stolz.

00:07:30: Und wie?

00:07:31: Absolut.

00:07:32: Das gönne ich mir.

00:07:34: Selbstverständlich.

00:07:35: Weil ich freue mich.

00:07:37: Ich habe eine riesige Bücherwand bei mir zu Hause, in der alle meine Bücher stehen, die ich geschrieben habe.

00:07:42: Und ich gehe gerne vorbei.

00:07:44: Ich schaue gerne drauf und mit allen Büchern habe ich irgendeine Erinnerung.

00:07:48: Und bei manchen weiß ich oft nicht, dass ich sie geschrieben habe.

00:07:50: Weil natürlich bei... sechshundert, sechsundzwanzig Büchern oder so, weiß ich nicht mehr, jeden einzelnen Titel.

00:07:56: Und das ist dann eine freudige Überraschung, wenn ich mal so durchschau und sie dann finde, mich freut das.

00:08:02: Und ich muss schon sagen, die höchste Auszeichnung, die ich im Leben bekommen habe und immer wieder bekomme lauter Danke für eine schöne Kindheit.

00:08:12: Dass so etwas je passieren würde, auch das hätte ich mir nie gedacht.

00:08:15: Ich bin noch nie gesessen und habe gesagt, jetzt schreibe ich allen eine schöne Kindheit.

00:08:19: Geschichten geschrieben, wie ich als Kind gerne gelesen hätte, aber schon mit dem Hinblick, ich möchte Kinder berühren und begeistern und ich will sie bestärken in dem, was sie sind.

00:08:30: Und ich bin ja wieder mittelalterliche Geschichtenerzähler.

00:08:34: Also ich stelle mir ja mein Publikum immer vor, dass die vor mir sitzen und dass ich ihnen die Geschichte erzähle.

00:08:40: Und dann muss ich das Gefühl haben, sie hören mir gebannt zu.

00:08:44: Und nur dann schreibe ich es so hin und ich... Persönlich lese diese Analysen über meine Stil und über mich nicht, aber es wird mir dann immer wieder erzählt, dass wahrscheinlich ein Erfolgsfaktor auch meiner Art zu schreiben ist, dass es so unmittelbar ist, als würde ich der Leserin oder dem Leser die Geschichte direkt erzählen.

00:09:04: Bist du auch stolz?

00:09:05: Also ich bin so ein Kind gewesen, ich habe Lesen nicht unbedingt geliebt und ich habe auch wirklich nichts gelesen, eigentlich außer die Knickerbockerbande und die wird tatsächlich verschlungen.

00:09:13: Also ich kann mich nur erinnern, bin wirklich im Zimmer gesessen, mit der Decke über den Kopf.

00:09:18: Bist du da auch stolz, dass du eben ganz, ganz, also Millionen von Kindern auch zum Lesen bewegt hast sozusagen oder gebracht hast?

00:09:26: Ja, das war nämlich auch immer mein Ziel.

00:09:29: Denn vom Anfang an, weil als ich begonnen habe Bücher zu schreiben und das war ja auch im pure Zufall, ich wollte es auch das nicht.

00:09:38: Ein Verlag hat mich angesprochen, weil er meine Hörspiele im Radio gehört hat und die ihm so gut gefallen haben.

00:09:44: Und ich habe immer... Mir überlegt, in all diesen Diskussionen Kinder lesen nicht.

00:09:51: Und da wurde dann aber immer wieder gesagt, so unter dem Motto, wir müssen ihnen die richtigen Bücher aufs Auge drücken und die müssen sie dann lesen, bei wir Erwachsene wissen, wie glücklich wir sind und was sie lesen sollten etc.

00:10:03: Und daran habe ich nie geglaubt.

00:10:04: Ich bin vom Fernsehen gekommen.

00:10:06: Im Fernsehen musst du innerhalb der ersten dreißig Sekunden innerhalb der ersten Minute dein Publikum kriegen.

00:10:11: Das heißt, ich wusste, Bücher mussten wirklich sehr spannend anfangen.

00:10:16: Und nicht eine Einleitung haben über zehn Seiten und dann spannend werden, sondern auf der ersten Seite muss es losgehen.

00:10:21: Da muss man neugierig sein.

00:10:23: Kurze Kapitel, spannende Überschriften, so dass das Lesen immer weitergeht.

00:10:26: Jedes Kapitel endet mit einem Kielfänger.

00:10:28: Ich will wissen, wie es weitergeht.

00:10:30: Ich blätter um.

00:10:31: Ich habe mich von Anfang an eingesetzt für große Schrift.

00:10:34: Viel größer, als sie damals oft im Büchern für Kinder gedruckt wurde.

00:10:39: Wir haben bei einer Buchserie ein Fall für dich und das Tigerteam haben wir sogar Marktforschung.

00:10:44: betrieben, dass wir Kindern Schriftgrößen vorgelegt haben und sie gefragt haben im Kinder mit zwischen acht und zehn, welche Schrift würdest du gerne lesen, welche Größe, was erscheint ihr als kindlich oder kindisch, was erscheint ihr zu klein

00:10:59: etc.,

00:11:00: weil wir ein Gespür kriegen wollten und das war wichtig, weil wir gesehen haben, ja, wir können noch ein Spur größer sein, ohne dass sie es kindisch empfinden.

00:11:08: Es muss dann das Leaout stimmen und so weiter.

00:11:10: Also das waren alles Sachen, die mir immer wichtig waren.

00:11:16: Die Serie Ein Fall für dich und das Tigerteam ist entstanden, weil eine deutsche Verlegerin zu mir kam und gesagt hat, sie kennt die Knickerbockerbande, sie findet sie toll.

00:11:24: Sie möchte jetzt aber eine Buchserie haben, ganz speziell für zehnjährige, die nicht gerne lesen.

00:11:31: Und was ich mir da ausdenken könnte.

00:11:35: Ich habe dann gesprochen mit dem Sohn meiner damaligen Assistentin, der ein absoluter Nichtleser war.

00:11:41: Aber der für mich Computerspiele, die musste man damals hoch spielen, um so verschiedene Levels zu kommen, nur dann hat sich das geöffnet und das war mir zu langwierig und ich wollte auf die höheren Levels und der hat das alles für mich hoch gespielt.

00:11:52: Und dann bin ich mit ihm gesessen und gesagt, Felix, warum liest du nicht?

00:11:56: Und er sagt, weil es langweilig ist und weil so ein Spiel wesentlich mehr Spaß macht, da habe ich Erfolg, da sehe ich was und so weiter.

00:12:02: Und da habe ich mir dann gedacht, na, das ist ein wichtiger Hinweis.

00:12:06: Und beim Tigerteam geht es ja darum, dass du nach jedem Kapitel eine Frage beantwortest und dann dem einen Dekoder hast, diesen grauen Flächen und wenn du den auflegst und drehst, wird plötzlich die Antwort sichtbar.

00:12:17: Also auch etwas, was es im Buch in dieser Form nicht gegeben hat.

00:12:21: Und Bücher, in die wir dann so Karten reingegeben haben und so kleine Dinger, die man zusammen baut aus Papier, die im Fall eine Rolle spielen, also so ein kleines Direktivbüro im Buch vor.

00:12:32: Und ja, das... Digitatives Weltweit, meine erfolgreichste Serie.

00:12:38: Und genau dieses Konzept hat dann funktioniert.

00:12:41: Und Felix war dann schon elf fast, glaube ich, als die Bücher rausgekommen sind.

00:12:45: Und ich habe ihm die ersten vier geschenkt.

00:12:47: Und er wusste, dass er mich ein bisschen inspiriert hat und hat alle vier gelesen.

00:12:52: Und hat nachher gesagt, ich bin jetzt zu groß dafür, aber sie sind schon cool.

00:12:57: Sehr cool.

00:12:58: Wenn man es jetzt größer betrachtet, du hast das erst jetzt kurz angerissen, warum ist Lesen, warum sind Geschichten für Kinder so wichtig?

00:13:05: Bildet sie dann vielleicht auch in weiterer Folge?

00:13:09: Geschichten sind für jeden Menschen wichtig, ganz egal ob Kind oder Erwachsener.

00:13:13: Ich glaube, dass auch ehrlich gesagt eine gute Kommunikation, ich glaube auch, dass ein gutes Verhältnis, wenn man etwas weitergeben will, erklären will, immer mit einer Geschichte zu tun hat.

00:13:27: Eine Geschichte wird sehr selten als belehrend empfunden, sondern wenn sie gut erzählt wird, als berührend.

00:13:34: Und das ist der Unterschied.

00:13:36: Ich glaube, es ist nur so wichtig zu akzeptieren, dass Kinder ihre Geschichten, die sie ansprechen, selber entdecken wollen und sollen.

00:13:45: Denn es ist wirklich dieser erwachsenen Hochmut, ich weiß, was mein Kind lesen soll und es muss ein gutes Buch sein und es muss was lernen und so weiter.

00:13:55: Das sind Buchleseverhinderer zur Potenz.

00:14:01: Ich sage auch immer, wenn Leute sagen, mein Kind liest nicht oder so, zwei Sachen.

00:14:07: Erstens, die Fertigkeit des Lesens, also die technische Fertigkeit des Lesens muss jeder Beherrsche sinnergreifend lesen.

00:14:15: Kinder sind sehr unterschiedlich, wie sie das lernen können.

00:14:18: Es gibt viele verschiedene Methoden und es zahlt sich schon aus, zu versuchen, hier wirklich herauszufinden, wie man ein Kind unterstützen kann, dass es dieses sinnergreifende Lesen wirklich perfektioniert.

00:14:32: In den Schulen werden gute Methoden angewandt, aber sie sind oft nicht für alle in einer Glasset von dreißig Kindern.

00:14:38: gleich gut.

00:14:39: Das ist einmal die erste Stufe.

00:14:42: Die zweite Stufe ist, Lesen als Entdecken zu erkennen, aber das tue ich auch, wenn ich Eissorten lesen kann.

00:14:52: Das ist auch Lesen, bitte.

00:14:54: Also der Sohn einer Freundin von mir, der ein totaler Leseverweigerer war, mit dem habe ich im Sommer, weil wir zusammen auf Urlaub waren, eben die Wette abgeschlossen.

00:15:04: Wenn er mir die Eissorten wirklich vorlesen kann, kriegt er jede.

00:15:09: Wir haben angefangen, glaube ich, mit einem Lernsternitzel.

00:15:12: Und am Ende des Sommers war es ein Becher mit zwölf Gulengrimmeln oder so.

00:15:16: Und ich meine, das ist Lesen.

00:15:19: So, und jetzt kommen wir zum Buchlesen.

00:15:21: Und das wird, glaube ich, immer so vermischt, all diese Sachen.

00:15:25: Das Kinderbücherlesen.

00:15:26: Ich halte nach wie vor ein Buch wirklich für ein sehr besonderes Medium.

00:15:32: Aber es ist ein Medium neben einem elektronischen Medien, die wir heute haben.

00:15:37: Das heißt, diese Überbewertung schätze ich selbst als Autor mich.

00:15:41: Aber Zugang zu Büchern zu finden, zu dieser Form eine Geschichte aufzunehmen, zu verfolgen, Kinder ihnen das anzubieten, ist wirklich eine Form des Anbietens und nicht aufs Auge drücken.

00:15:57: Und ich sage, geht in die Buchhandlung oder Bücherei und lasst eure Kinder bitte auswählen, was sie wollen, ohne Aber das ist nichts für dich.

00:16:07: oder da bist du noch zu klein oder da bist du zu groß oder sonst was.

00:16:11: Sondern was wollen sie?

00:16:14: Und selbst wenn sie ein Buch einmal ist, dass sie dann doch nicht ganz so lesen, aber sie wollten es unbedingt, keine Vorwürfe machen, sondern schauen, ob man es gemeinsam liest oder so und wieder versuchen.

00:16:27: Das ist aus meiner Sicht die Chance, den Zugang zu Büchern wirklich zu eröffnen.

00:16:32: Und bitte Hand aufs Herz lesen alle erwachsene Bücher.

00:16:35: Nein.

00:16:36: Wir sollten es Kindern eröffnen und anbieten.

00:16:39: Aber noch einmal, die Technik des Lesens, des sinnerfassenden Lesens zu beherrschen.

00:16:45: Das ist die Nummer eins.

00:16:47: Weil du sagst anbieten, beginnt es für die dann auch schon beim Vorlesen.

00:16:51: Also ist es schwierig dann Kinder zum Lesen zu begeistern, wenn man ihnen nie vorgelesen hat.

00:16:56: Ist es so ein bisschen der Schlüssel der Anfangsmoment, der Anfangsimpuls dann, um quasi das Lesen näher zu bringen?

00:17:03: Hilft auf jeden Fall.

00:17:05: Also... Das gemeinsame Erlebnis Bücher mit Vorlesen ist auf jeden Fall hilfreich, im Zugang zu büchern.

00:17:13: Selbstverständlich, aber auch hier müssen Bücher sein, die die Kinder wirklich wollen.

00:17:17: Und ich bewundere und schätze die Geduld von Eltern, die eine und dieselbe Geschichte dann zwanzig Mal vorlesen und die gleiche Stelle achtundvierzig Mal.

00:17:26: Und aber darauf kommt es an.

00:17:29: Die Kinder finden dann etwas drinnen, was sie beruhigt oder berührt oder was sie besonders mögen oder worüber sie lachen können.

00:17:34: Manche verarbeiten sich ein eigenes Set des Tages oder der Woche oder sogar des Monats auf diese Art und Weise.

00:17:42: Vorlesen ist immer ein sehr direktes Erlebnis miteinander.

00:17:47: Und das persönliche Vorlesen ist einfach das Beste.

00:17:51: Bücher dann auch zu hören.

00:17:54: in Form von Hörbüchern auch für Kinder, ist genauso auch schon gut.

00:17:58: Aber es ersetzt nicht das persönliche Erlebnis.

00:18:02: Jetzt sagen ja viele Väter, ich bin kein guter Vorleser, ich tu mir da irgendwie ein bisschen schwer.

00:18:07: Was würdest du solchen Papas mitgeben, auch vielleicht im Sinne von konkreten Büchern, auch von dir zum Beispiel, was wären so Bücher, wo man sagt, das ist so ein niederschwelliger Zugang zu lesen, das man den Kindern einfach auch ganz am Anfang vermitteln könnte?

00:18:23: Also ich bin nicht gut beim Vorlesen.

00:18:26: Das ist jetzt ein allgemeiner Satz, wo ich sage, da müssten wir uns anschauen, was bedeutet das.

00:18:30: Sind Sie zu unkonzentriert?

00:18:32: Weil Sie an zu viel anderes denken.

00:18:34: Menschlich.

00:18:36: Wir wissen alle, wenn wir uns konzentrieren sollen, müssen wir es auch wollen oder müssen noch ein bisschen was dafür tun.

00:18:41: Das braucht Disziplin.

00:18:43: Das ist einmal Nummer eins.

00:18:44: Bin ich nicht gut im Vorlesen, weil mein Kind mir nicht zuhört?

00:18:47: Warum hört es mir nicht zu?

00:18:48: was die Geschichte nicht interessiert?

00:18:50: oder weil ich dermaßen schlecht vorlese und ohne Liebe vorlese, dass es nicht berührt wird.

00:18:57: Das sind schon ein paar Sachen, die zu hinterfragen sind.

00:19:00: Und ich weiß zum Beispiel, dass lange Zeit hat man mir immer erzählt bei der Turbussendung, welche Elternteile besonders beliebt waren, gemeinsam die Sendung zu schauen.

00:19:10: Und da ging es immer darum, dass es ein Elternteil ist, der sich konzentriert und nicht ein Elternteil, der an hundert andere Sachen weg.

00:19:17: Und ich glaube, darauf kommt es auch an, wenn man absolut keine Lust hat, etwas vorzulesen.

00:19:27: Ich glaube, es ist besser, man lässt es dann einmal ein, zwei Tage.

00:19:30: Statt man macht es irgendwie halbherzig, denn da spüren Kinder ganz besonders.

00:19:35: Vorlesen, ich glaube nicht, dass man alle Stimmen nachmachen muss und alle Sätze nachmachen muss, etc.

00:19:42: Das ist lustig, wenn das jemand kann, aber da braucht man ja schon ein schauspielerisches Talent.

00:19:48: Und wiederum, es kommt auf die Kinder an.

00:19:51: Ich habe die TomTurbo-Serie, die heißt Lesestark als Übertitel.

00:19:56: Das sind neue TomTurbo-Geschichten, die sehr spannend sind, aber sehr, sehr kurz und knapp geschrieben.

00:20:03: Und ich glaube, die eignen sich gut zum Vorlesen und auch zum Lesen Entdecken.

00:20:07: Es sind kurze Sätze, knappe Sätze, unglaublich viele Bilder drinnen.

00:20:11: Und nach jeder Doppelseite muss man einen Sticker aus einem Stickerbogen finden, weil nur so geht die Geschichte weiter.

00:20:18: Also die Lösung auf eine Frage oder sie schlagen ein Buch auf.

00:20:22: Was steht da drinnen?

00:20:24: Dann muss man die richtigen Sticker finden, uns einzugeben, um es zu sehen.

00:20:27: Das ist ein gemeinsames Erlebnis, das schon viel Freude macht.

00:20:30: Das höre ich von vielen.

00:20:32: Und für viele Kinder ist es dann das erste Buch, das sie gemeinsam lesen.

00:20:35: Oder das überhaupt selbst lesen, weil es auch eben sehr knapp geschrieben ist.

00:20:39: Und weil es dann ein großes Erlebnis bietet, wenn man es geschafft hat.

00:20:46: Es gibt von mir jede Menge Bücher.

00:20:48: Ich habe eine neue Buchsserie, die heißt Tritt ein und da geht es um einen jungen Namensbente, der halt so wirklich der Loser ist.

00:20:57: Jedenfalls in seinen eigenen Augen.

00:20:58: und dann taucht eine geheimnisvolle Tür auf, woüber drüber steht Tritt ein und wenn er sie aufmacht, ist er in einer fantastischen Welt oder in unglaublichen Situationen.

00:21:08: und erlebt Abenteuer, wo er dann die ganze Schule rettet.

00:21:11: am Ende und das Buch muss man ständig umdrehen.

00:21:13: Also wenn er die Tür aufmacht, dann dreht man es um.

00:21:16: Das sind schon schöne Erlebnisse, weil sie eben nicht nur lesen ist.

00:21:20: Es gibt genügend andere Bücher, die von mir, die eben Text sind.

00:21:23: Tigerteam ist eben auch dieses gemeinsame Rat, und das mögen viele miteinander.

00:21:29: Also wie gesagt, ich glaube, da gibt es eine ganze Auswahl und eine größere Anzahl vom Geschichten auch früher.

00:21:37: Manche sind nicht mehr erhältlich, aber viele haben sie ja noch zu Hause stehen, die man gemeinsam lesen kann.

00:21:41: Da kommt's aufs Kind an.

00:21:43: Ich glaube, wenn noch einmal zusammenfassend beim Vorlesen, wenn wir es so schon wollen und sich die Zeit dafür nehmen.

00:21:51: Und ich glaube, wenn es fünf Minuten nur sind und wenn man einfach auch wirklich müde ist, ich bin immer für Ehrlichkeit.

00:21:57: Also ich bin, ich habe keine eigenen Kinder.

00:22:01: Ich bin jemand, der beobachtet und hört und zuhört.

00:22:05: Und das, was ich immer wieder sehe und erfahre, ist, wenn Ehrlichkeit wirkt und man dem Kind immer auch sagt, du, ich bin halt richtig müde.

00:22:15: Fünf Minuten.

00:22:16: Gut, fünf Minuten.

00:22:16: Wir machen drei Seiten.

00:22:18: Abgemacht heute.

00:22:20: Morgen mehr wieder.

00:22:21: Ist das besser, als man liest, lustlos.

00:22:24: Fünf.

00:22:27: Du hast ja gerade gesagt, dass du hast keine eigenen Kinder.

00:22:30: Die Frage, die du wahrscheinlich auch schon öfters gehört hast, wie schafft man es dann trotzdem, sie so in die Welt der Kinder reinzufüllen, reinzutauchen, damit man das dann wieder so beschreibt und so schreibt, dass die Kinder wiederum gefesselt sind?

00:22:44: Ich habe und hatte mein Leben lang großen Respekt vor Kindern.

00:22:48: Und ich glaube, es ist ein Riesenvorteil, dass ich keine eigenen habe, weil ich dadurch keinen Alltag habe, keinen klassischen Alltag, der so viel überdeckt, sondern... dass ich eben sehr sehr viel erfahre durch zuhören, in meinem freundeskreis, in meinem erweiterten freundeskreis, durch beobachten, mich immer wieder fragen, wie schaut die Welt durch die Augen eines Kindes aus?

00:23:14: Ich habe natürlich einen Maßstab, das bin ich selbst als ich Kind war, ich habe meine Kindheit nicht vergessen und zwar weder die schönen Sachen noch die schmerzhaften Sachen.

00:23:22: Bei vielen Erwachsenen geht ja so ein Rollbalken runter und dann sehen sie alles nur verklärt und Das finde ich nicht gut, weil man dann eben die Sorgennöte und Schmerzen von Kindern vielleicht nicht so gut verstehen kann.

00:23:35: Das ist bei mir nie passiert.

00:23:36: Also ich habe wirklich die ganze Bandbreite zur Verfügung.

00:23:41: Und auf diese Art und Weise erfühle ich es und vor allem ich versuche auch etwas nicht zu werten.

00:23:49: Also nicht von diesem erwachsenen Protest, wenn ein Kind etwas sagt oder auch wenn ich etwas höre, sofort zu werten, so ein Blödsinn, so dies oder jenes.

00:23:57: Nein.

00:23:57: Warum sagt es das?

00:24:00: Was bewegt das Kind?

00:24:02: Das sind so die Dinge, die mich bewegen, die mir durch den Kopf gehen.

00:24:07: Weil eben ich immer erzählen wollte, die Kinder berühren.

00:24:12: Ich wollte sie nie, nie, nie belehren.

00:24:15: Das werde ich auch nie tun.

00:24:17: Aber ich will sie berühren.

00:24:21: Ich will sie begeistern.

00:24:22: Ich will sie bestärken mit diesen Geschichten.

00:24:26: Durch das Erlebnis, das sie haben können.

00:24:29: Und das erscheint mich ja nicht.

00:24:33: Jetzt stellen Kinder und ihr lebt ja selber im Alltag sehr viele Fragen auch und das beschäftigen sie auch sehr viele Themen.

00:24:39: Es passiert ja auch gerade in der Welt relativ viel.

00:24:42: Wie würdest du sagen, gelingt es uns, also Eltern jetzt auch oder Erwachsenen, diese Themen ernst zu nehmen, ohne vielleicht da überfordert zu sein?

00:24:50: Also wirklich auch kindgerecht sozusagen über Themen wie Angst, Scheitern oder Streit zu sprechen.

00:24:58: Einer der... Schlüssel meiner Ansicht nach liegt im Zuhöhr.

00:25:05: Ich glaube, dass in meiner Beobachtung etliche Kinder überfordert werden, weil ihnen Eltern alles erklären wollen, egal ob das Kind gefragt hat oder nicht.

00:25:16: Ich persönlich bin der Meinung, dass für Kinder bis zu zehn Jahren der Umkreis hundert Meter rund um sie, vielleicht fünfzig Meter rund um sie, ihre Welt ist.

00:25:27: Man muss ihnen nicht alle Weltzusammenhänge erklären.

00:25:29: Ich bin absolut nicht.

00:25:31: Ein Freund.

00:25:31: Ich glaube absolut nicht, dass Kinder über Weltpolitik und dies und jenes alles schon Bescheid wissen.

00:25:37: Erstens ist es beängstigend, zweitens verstehen wir nicht einmal alles.

00:25:40: Und ich glaube, da ist es viel wichtiger, dass ein Kind lernt, dass Politik auch etwas ist, was ich in meinem eigenen Umfeld mache, wie ich mit Menschen umgehe.

00:25:50: Dass Demokratie etwas ist, dass ich einfach auch in meiner Familie eine Mehrheit brauche.

00:25:58: Und wenn dir mal nicht da ist, heißt das nicht, dass ich verloren habe oder sonst etwas, sondern einmal die, einmal jene.

00:26:03: Also all diese Begriffe sind meines Erachtens nach in der Welt eines Kindes rundherum, die es gerade entdeckt, die es erlebt, die es erfüllt, ganz besonders von Bedeutung und wichtig.

00:26:19: Ich glaube, oder ich bin der festen Überzeugung, zuhören einmal, was ein Kind sagt und genau hinhören, was dahinterstecken könnte.

00:26:28: Eltern, Väter, Mütter, kennen ihre Kinder am besten.

00:26:33: Und wenn die jetzt etwas erwähnen oder sagen, geht sie ja oft und was liegt dahinter.

00:26:41: Das ist ein wichtiger Punkt.

00:26:43: Und schauen, ob es da auch eine Frage gibt.

00:26:46: Und Fragen gehören beantwortend.

00:26:49: Und wenn man das als Erwachsener im Moment und aus dem Stegreif nicht kann, zugeben.

00:26:55: Sagen, du, das muss ich nachschauen.

00:26:57: Komm, das schauen wir uns jetzt an.

00:26:58: Und dann googelt man es.

00:27:00: Oder?

00:27:01: Weiß ich nicht, redet mit Jetsche bitte oder so.

00:27:03: Und schaut nach, was da kommt.

00:27:04: Ja, natürlich.

00:27:05: Kommt und dann schaut man und dann erfährt man was gemeinsam.

00:27:08: Zugeben, wenn man etwas nicht weiß.

00:27:12: Oder nicht weiß, wie man es erklärt.

00:27:14: Ich muss mir jetzt überlegen, wie ich dir das am besten erkläre.

00:27:17: Gib mir kurz Zeit, bitte.

00:27:19: Meine Erfahrung nach Verständerskindern.

00:27:22: Und es ist wesentlich besser danach zu schauen, weil es gibt genügend Plattformen und Seiten und weil es Gott weiß, wo man nachschauen kann, wie erklär ich das mein Kind am besten?

00:27:29: Da muss man sich heraus suchen, was fühlt sich für mich am besten an und für mein Kind?

00:27:34: Und dann erklären und nicht enttäuscht sein, wenn Kinder nach drei Sätzen sagen, so ja, sich umdrehen und gehen.

00:27:39: Und man sagt, es gibt noch so viel zu sagen, nett, aber nicht im Moment.

00:27:43: Interessant.

00:27:44: Aus.

00:27:46: Und wenn ein Kind zehn Nachfragen stellt, die zehn Fragen auch noch beantworten, zu versuchen.

00:27:51: Das ist mein Zugang dazu.

00:27:53: Und ich glaube, auch aber eben hinhören, weil die, die, als der Ukrainekrieg ausgebrochen ist.

00:28:02: Ich meine, wenn ein Kind vor den Nachrichten mit den Eltern sitzt, das Bild, das es von der Welt bekommt, finde ich ja wirklich fürchterlich.

00:28:09: Also ich bin auch nicht dafür, dass Kinder gemeinsam mit den Eltern Nachrichten schauen.

00:28:13: Ich halte es für eine Überforderung.

00:28:15: Und vor allem jeder Tote und alles wird ja mit neutraler Stimme gesagt, dass er keine Emotionen bringt.

00:28:22: Und beim Ukrainer Krieg waren dann viele Kinder, die geglaubt haben, eben morgen bricht der Krieg bei uns aus.

00:28:27: Und dann auch noch das Geräte der Eltern, eben darüber, wo Himmels will und dies und jenes berechtigt.

00:28:32: Ich meine, es ist mir ja genauso gegangen.

00:28:34: Nur, da muss man so vorsichtig sein.

00:28:38: Und ich glaube, hier geht es darum, statt riesiger Erklärungen, wenn das Kind nicht danach gefragt hat, genauer zu schauen, welche Ängste es ausgelöst haben könnte.

00:28:50: Und dann zu schauen, wie man da für mehr Sicherheit Sorgen kann.

00:28:54: Braucht es eine kleine Erklärung?

00:28:55: Braucht es eins?

00:28:57: Jetzt brauchst du dir keine Sorgen machen und ihr seid da oder so etwas.

00:29:01: Das ist sehr individuell und auch der Situation geschultet.

00:29:05: Es ist aber trotzdem natürlich so, ich glaube, das kann man jetzt nicht zurückdrehen, das Rad der Zeit, dass sich die Welt immer schneller dreht, gefühlt, dass alles globaler wird und digitaler wird auch.

00:29:16: Wie siehst du da die Entwicklung vor allem in Bezug auf die Kinder, also mit Handys, mit Social Media und so weiter?

00:29:22: Also da passiert ja momentan oder eh schon seit Jahren relativ viel, was wir Eltern jetzt gar nicht richtig aufhalten können.

00:29:29: Nein, aufhalten kann man überhaupt nicht.

00:29:32: Und ich glaube, das ist das richtige Wort, das du jetzt verwendet hast.

00:29:35: Nichts kannst du aufhalten.

00:29:37: Du kannst nur mit deinem Kind üben und lernen, damit umzugehen.

00:29:44: Und ich persönlich bin gegen jegliches Verbot von irgendetwas, sondern um das üben und trainieren des richtigen Umgangs.

00:29:56: Das heißt, Also ich kenne einen Vater, der es alleine erzielt und man kann ja die Hände ist der Kinder, da gibt es ja so Coats, mit denen die gesperrt sind, dass die dann nur eine Stunde funktionieren und so weiter.

00:30:09: Ich finde das völlig okay.

00:30:11: Ich finde das richtig so.

00:30:13: Und er sagt, und dann gibt es Momente, wo er in seine Familie anruft auf seine Frau, seine neue, und Hände ringen und sagt, bitte gib uns den Coats, sie wollen dies oder jenes nachschauen, es geht nur um das Ergebnis beim Sport oder so.

00:30:24: Ist doch gut so.

00:30:26: Ja, dann redet man darüber, warum.

00:30:28: Und für die Freie Zeit gibt es nur eine gewisse Anzahl an Minuten oder sonst etwas.

00:30:34: Reglementieren.

00:30:36: Reglementieren und Spielregeln einführen.

00:30:39: Und ich meine Erziehung ist doch das Erlernen der Spielregeln des Zusammenlebens.

00:30:44: Und ich glaube, gute Erziehung ist genauso das Erlernen der Spielregeln, der Vorteile und auch der Gefahren verschiedenster Medien.

00:30:53: Nichts verteufeln, da wird es nämlich nur interessanter.

00:30:57: Sondern... Schauen, schauen, was mein Kind macht.

00:31:02: Ich meine, in jüngeren Jahren sehr wohl ganz klare Filter einstellen

00:31:06: etc.,

00:31:06: also das halte ich für sehr wichtig.

00:31:09: Und ganz genau darauf schauen, wo mein Kind ist und was die Nutzung angeht, ebenfalls Limit setzen.

00:31:16: Also ich muss schon sagen, ich finde es traurig, wenn ich in Restaurants gehe und so weiter und dann sehe ich eine Familie kommen und das Erste was passiert ist und ein Kind das Handy in der Hand drückt, damit es ruhig ist.

00:31:26: Ja, Entschuldigung, dann darf sich keiner.

00:31:29: danach aufregend, dass das Kind ein Haltungsschaden hat, wenn es die ganze Zeit so da sitzt oder nur mehr draufschauen will oder nur mehr spielen will.

00:31:37: Weil es verbindet ja dann auch zum Beispiel Essen gehen, brauche ich ein Reiz.

00:31:41: Und das ist doch nicht das Kind Schuld.

00:31:44: Dass man Kindern was zu spielen gibt, wenn sie still sitzen müssen, zu lange, wenn man als Erwachsener auch miteinander reden will, ja warum denn auch nicht.

00:31:52: Aber auch hier geht es immer um die Angebote, um die Möglichkeiten, um wie viel, wo, vorum.

00:31:58: Der einfachste Weg ist, ich gebe ihm das Handy oder das Tablet.

00:32:02: Aber wenn Kinder sitzen und gefüttert werden, essen und gleichzeitig cartoonst, dann eben am Schauen.

00:32:09: Das sehe ich sehr kritisch.

00:32:13: Du hast ja... Also ganz am Anfang fast von unserem Gespräch sagt, beim Schreiben war es dir immer wichtig, dass was passiert gerade in dem ersten Kapitel, gerade am Anfang.

00:32:22: Jetzt spricht man ja quasi in den Social Media Zeiten von dieser Hook sozusagen in den ersten drei, vier Sekunden.

00:32:28: Das hat sich ja dramatisch reduziert.

00:32:30: Hast du dich da auch anpassen müssen beim Schreiben oder schreibst du so wie du immer geschrieben hast oder musst du dem Rechnung tragen, dass sie gewisse Dinge verändert haben?

00:32:41: Nein, das habe ich immer gemacht.

00:32:42: Also, das war mir immer klar, dass du dein Publikum ganz schnell kriegen musst.

00:32:47: Sehr, sehr schnell.

00:32:49: Es sei denn, du hast es mit Menschen zu tun, die eben sehr auf so eine langsameren Geschichte stehen und das gerne wollen.

00:32:57: Das gibt es auch.

00:32:58: Aber so wie ich erzähle, war immer, wie krieg ich... Also, ich denke über den ersten Satz, die erste Seite, oft länger nach, oder eher ist auch öfter, als die ersten Dreißigseiten.

00:33:12: Und jedes Buch beginnt ja bei mir mit dem Titel.

00:33:15: Ich habe immer zuerst den Titel und erst dann schreibe ich die Geschichte dazu.

00:33:21: Das war immer so.

00:33:22: Auf Social Media ist es genauso.

00:33:24: Ich mache ja sehr viel auf Social Media.

00:33:26: Und das ist auch für mich eine sehr, sehr wichtige Plattform geworden, also ganz besonders Instagram.

00:33:31: Aber TikTok genauso und TikTok ist ja noch viel schneller als Instagram.

00:33:35: Und ja, so ist es.

00:33:37: Leute scrollen.

00:33:38: Und wenn sie auf ein Bild kommen, wollen sie wissen, woran sie sind.

00:33:41: Das ist doch nichts Schlechtes, will doch jeder von uns.

00:33:44: Und die Dichte an Informationen, an Möglichkeiten, die kommen, da muss man schon schauen, wie man das in der Äste von Menschen erweckt und wie man das macht.

00:33:52: Und ich halte das für einen völlig natürlichen Prozess.

00:33:59: Glaubst du, trotzdem wird es immer physische Bücher geben, also dass man was Hauptes in der Hand hat oder wird sich das auch wirklich dann in den nächsten zehn, fünf, zwanzig, dreißig Jahren verlagern, dann nur mal ins Online geschehen?

00:34:14: Gut, also die Diskussion über physische Bücher, die kenne ich jetzt seit ich schreibe und das ist seit neunzig, also fünfunddreißig Jahre.

00:34:24: Gut, das Bücher gibt es noch immer.

00:34:26: Die Auflagen sind nicht mehr so hoch, also es lesen weniger Leute mehr Bücher, also es hat sich da sicher einiges verändert.

00:34:35: Und ich glaube, dass das physische Buch nach wie vor ein Gefühl hat, etwas Besonderes hat.

00:34:40: Gleichzeitig, wir sind sehr mobil und Ich glaube, dass E-Books sehr wohl weiter im Kommen sein werden.

00:34:51: Interaktive Bücher.

00:34:54: Bei Readers ist es ja so, dass Kinder sie mögen, weil sie die Schrift größer stellen können.

00:35:00: Das wird ja immer wieder, höre ich das.

00:35:02: Sie lesen lieber ein Buch auf einem Reader, also auf allem, wenn es größere Bücher sind, weil sie die Schrift größer stellen können.

00:35:07: Verständlich.

00:35:09: Es wird ein Mix werden.

00:35:11: Ob das klassische Gedrucktebuch irgendwann komplett weg ist, ich kann es nicht sagen, ich bin kein Hellseher.

00:35:19: Derzeit ist es da, es muss sich entwickeln, es will sich entwickeln, es muss sich entwickeln.

00:35:24: Es ist nach wie vor möglich, Bestseller zu schreiben.

00:35:27: Tatsache ist, dass du heute von einem Bestseller, ja, ich glaube ungefähr, dreißig bis vierzig Prozent, ist die Auflage dessen, was es vor zwanzig Jahren war.

00:35:37: Ja, so ist das Leben.

00:35:40: Und wirst du immer schreiben bis zum ende deines lebens?

00:35:43: oder wird mir irgendwann einmal auch müde sozusagen?

00:35:45: es ist ja doch auch arbeit das ist das mal anstrengend vor schreiben zu müssen oder musst du gar nicht weil du nur schreibst wenn du

00:35:53: willst.

00:35:55: Ich will nur gleichzeitig.

00:35:56: ich habe abgabe termine und das heißt nicht dass ich immer wegen.

00:36:01: Aber ich will das Buch schaffen.

00:36:02: Es interessiert mich einfach, die Geschichte zu schaffen.

00:36:04: Ich habe Phasen, wo ich furchtbar zweifel.

00:36:06: Ich habe Phasen, wo ich mich schwerer konzentrieren kann.

00:36:08: Ich habe Phasen, wo ich echt nicht will.

00:36:10: Ich bin mal enttäuscht, wenn ein Buch mich so gut ankommt, wie ich es mir vielleicht gewünscht habe.

00:36:14: Das kommt alles und das ist auch nicht angenehm.

00:36:17: Damit muss man umgehen.

00:36:19: Ich werde Geschichten erzählen bis zu meinem letzten Atemzug.

00:36:22: Was ist meint, ob ich sie immer im Buch formen?

00:36:24: Nein, ich mache sie auch jetzt schon nicht nur im Buch formen.

00:36:27: Ich erzähle meine Geschichten eben auf Social Media.

00:36:30: auf Fotos, in Stories, in Videos rauf und runter.

00:36:34: Ich gestalte Abenteuerwege in den Tiroler Bergen, der infiz sehr fauslad ist, wo ich eben Geschichten auf diese Art und Weise erzähle.

00:36:41: Ich schreibe Musicals, ich schreibe Theaterstücke.

00:36:44: Ich habe, weiß ich nicht, ich glaube, zweieinhalb Tausend Fernsehsendungen in meinem Leben gemacht, wo ich Geschichten erzähle, wie ich Geschichten erzähle in der Zukunft auch.

00:36:53: Das lass ich alles auf mich herankommen.

00:36:54: Jetzt ist der Mix schon sehr groß und ich bin immer neugierig, was da noch kommt.

00:36:58: Und ich freue mich, was ich noch machen kann.

00:37:00: Also ich bin immer jemand, der gerne was Neues ausprobiert.

00:37:04: Hat sich das für dich jemals noch Arbeit angefühlt oder war es mehr Berufung als Beruf?

00:37:11: Beides.

00:37:12: Ich glaube nicht Berufung, sondern Lebensgefühl, Leidenschaft.

00:37:16: Meine Leidenschaft ist, Geschichten zu erzählen.

00:37:19: Geschichten zu erzählen ist für mich eines der höchsten Gefühle im Leben.

00:37:23: Das gibt mir eines der höchsten Gefühle von Lebendigkeit.

00:37:27: Und das liebe ich daran.

00:37:28: Und das ist schön für mich.

00:37:30: Das ist Arbeit.

00:37:32: Es ist nicht so lustig Tage, also sechs Tage in die Woche, neun Stunden am Tag, vor und rund um den Laptop zu verbringen, weil ich gehe sehr viel herum.

00:37:42: Und das ist Arbeit.

00:37:44: Ja, nur Arbeit ist nichts Schlechtes.

00:37:46: Das wird bei uns immer so schlecht bewertet.

00:37:48: Und das ist nicht schlecht, wenn ich etwas leisten will, wenn ich etwas schaffen will, dann muss ich dafür eine Menge tun, von allein geschickt gar nix.

00:37:57: Und ich nehme das gerne auf mich, weil ich erstens diesen Tragenkabel und zweitens die Freude und die Lust dann eine fertige Geschichte, welcher Form auch immer zu sehen zu haben, unübertriffig.

00:38:11: Nachdem es ja bei uns auch sehr viel Leben um Vater, Vater Rolle, Vater sein geht und Rollenbilder auch vielleicht, ich habe jetzt sehr viel gelesen auch über dich und deinen Beziehung zu deinem Vater, die war ja glaube ich dann vor allem dann in den letzten Jahren oder Jahrzehnten vielleicht sogar sehr innig auch, welche Rolle hat er in deinem Leben gespielt?

00:38:32: Mein Vater hat eine große Rolle gespielt, aber beide Elternteile haben eine große Rolle gespielt auf unterschiedliche Art und Weise.

00:38:39: Und ich glaube, mein Vater ist das Beispiel dafür gewesen, dass es auf die Qualität der Zeit ankommt, die man miteinander verbringt und nicht die Quantität.

00:38:49: Mein Vater war Radiologe, ein sehr erfolgreicher Radiologe.

00:38:52: Als ich in die Volksschule gegangen bin, ersten, zweit, Klassen, drei Klassen, ist er noch am Nachmittag, also zum Mittag zum Mittagessen nach Hause gekommen.

00:39:02: Er hat den vormittag im Krankenhaus gearbeitet, kam dann nach Hause und am Nachmittag in seiner Ordination gearbeitet.

00:39:08: Das hat sich dann aufgehört.

00:39:09: Mein Vater ist dann wissenschaftlich sehr erfolgreich geworden, hat sehr viel geschrieben, vorgetragen, etc.

00:39:14: Das heißt, ich habe ihn an vielen Abenden auch nicht gesehen.

00:39:17: Er hat mich in der Früh jeden Tag in die Schule gebracht, weil er den gleichen Weg hatte.

00:39:22: Wir haben uns meistens angeschwiegen, weil wir beide noch verschlafen waren.

00:39:26: Aber Mama habe auch sehr gut miteinander geredet und war auch schlecht.

00:39:30: Aber das war eine gute Verbindung.

00:39:32: Zum Wochenende gab es immer Zeit.

00:39:36: Und wir hatten Hunde und erst dann immer große Runden mit dem Hund spazieren gegangen und da bin ich mit ihm gegangen, da bin ich miteinander geredet.

00:39:44: Sonntagsfrühstück war etwas in unserer Familie, wo unsere Eltern sich wirklich viel Zeit genommen haben und gefördert haben, dass wir alle miteinander über alles Mögliche reden.

00:39:53: Und das war gut.

00:39:55: Er war immer da, weil ich ihn gebraucht habe.

00:39:58: Er war ein Mensch, er hat in manchen vielleicht in Erwartungen gehabt.

00:40:07: Die, als ich Teenager war und in der Schule war, manchmal ein bisschen schwieriger waren.

00:40:13: Und auch später.

00:40:13: dann war natürlich seine Erwartung, dass ich studiere und dass ich diese, also eine solche Laufbahn ergreife, weil er hat sich das alles verdienen müssen und er wollte, dass seinen Zönen immer finanzieren und schenken können.

00:40:28: Das war ein ganz wichtig und da bin ich ein völlig anderen Weg gegangen.

00:40:31: Und er hat dann zu mir gesagt und das vergesse ich ihm wirklich nie, da war ich so.

00:40:36: Anfang Mitte zwanzig und du machst alles anders als ich es mir für dich vorgestellt habe.

00:40:41: Aber ich habe jetzt zugeschaut zwei Jahre und gesehen, wie glücklich du damit bist.

00:40:46: Wir werden dich immer unterstützen in allen.

00:40:51: Mehr kann man sich nicht wünschen.

00:40:53: Mein Vater war ein tiefer Humanist, hat Menschen wirklich gemocht, geliebt, verstanden, klare Grenzen gesetzt, hohe Werte gehabt.

00:41:02: Das hat er mir vorgelebt und er war ein Mensch.

00:41:05: manchmal ein bisschen depressiv, sind in manche Sachen sehr, sehr nahe gegangen.

00:41:15: Aber in seiner Leidenschaft, wie er seiner Arbeit, ist er für mich natürlich ein gewisses Leitbild gewesen.

00:41:26: Und er ist.

00:41:28: mit sechsundsechzig musste er im Krankenhaus in Pension gehen, er war dort sehr erfolgreich als Primararzt und er hatte nach wie vor seine Praxis und er hat eine zweite eröffnet.

00:41:37: Mit einem Computer-Tomographen, der damals noch sehr neu war, aber er hat gesagt, das ist das Neuerste in der Radiologie, das will ich jetzt noch erleben.

00:41:45: Und er hat sich tatsächlich mit einem Kollegen eine zweite Ordination eröffnet.

00:41:49: Und er hat bis vier Wochen vor seinem Tod gearbeitet.

00:41:53: Wow.

00:41:54: Mit Freude und Leidenschaft.

00:41:56: Wow.

00:41:57: Ich habe ja gelesen, ich habe sehr viel gestritten, sehr leidenschaftlich gestritten, glaube ich auch, warum, was war da... Warum hat es so viel zu streiten gegeben sozusagen?

00:42:06: Nein,

00:42:06: das war keine bösartigen Streitigkeiten, sondern es ging darum, dass ich der Meinung war, ich weiß etwas besser als er.

00:42:13: Und man aber war das auch der Fall.

00:42:16: Und da ging es um alle möglichen Sachen, um wie man englische Worte ausspricht oder sonst etwas.

00:42:20: Und früher hast du ja nicht gegoogelt, sondern wir hatten noch dieses Brockhauslexikon in Dresdighbänden oder so.

00:42:26: Es sind sofort Nachschlagen gegangen und manchmal... Hat er Recht gehabt, manchmal nicht.

00:42:32: Aber wir konnten da beide sehr, sehr stur sein und haben heftig diskutiert darüber.

00:42:39: Es war Streit nicht im klassischen Sinne, aber jeder von uns beiden wollte Recht haben.

00:42:45: Und meine Mutter hat das nicht ausgehalten.

00:42:48: Aber gleichzeitig, mein Vater war ein mächtiger Mann insofern, weil er eine Führungspersönlichkeit war.

00:42:53: Ein Erd den ganzen Tag lang eben Teams, Menschen.

00:42:58: anführen musste.

00:42:59: Das war ja seine Rolle auch.

00:43:01: Und Wiederworte haben eben sehr wenige Leute gegeben.

00:43:06: Aber nicht, weil er ein Despot war, sondern schlicht und ergreifend, weil er klar war und sehr klare Anweisungen gesetzt hat.

00:43:14: Also, wenn ich im Krankenhaus ihn besucht habe, habe ich meinen Vater nicht wiedererkannt.

00:43:18: Der ist dort gegangen und hat immer ständig geschaut, dass niemand zu lange warten muss oder sonst etwas.

00:43:23: Und der hatte eine sehr große Strenge gehabt.

00:43:25: Ich kannte ihn von zu Hause wesentlich weicher.

00:43:29: Und dann hat er es geliebt, wenn es jemanden gibt, der ihm Widerwerte gibt.

00:43:33: Der sagt, na, das ist nicht so.

00:43:35: Und das war ich.

00:43:37: Und ich glaube, deswegen haben wir uns auch so gut verstanden.

00:43:39: Ihr

00:43:41: habt gelesen, du hast noch seinem Tod gesagt oder geschrieben, glaube ich, es hat vier Menschen gebraucht, die all diese Funktionen, die er hatte, zu übernehmen.

00:43:49: Und man ist ja für Gedanken drüber gemacht, was du damit meinen könntest.

00:43:52: Was genau meinst du damit?

00:43:54: Mein Vater war mein bester Freund.

00:43:56: Wirklich.

00:43:58: Also... Ich glaube, es hat uns dann eine tiefe Verbindung, großer Respekt und eine tiefe Freundschaft verbunden.

00:44:04: Mein Vater war Arzt.

00:44:06: Ich bin Hypochonder der gesamten Heilkunde.

00:44:08: Das heißt, ich binde mir ungefähr alle zwei Wochen ein, welche Krankheit ich neu haben könnte.

00:44:15: Ich habe ihm dann immer angerufen oder bin bei ihm vorbeigegangen und er hat mir dann jedes Mal erklärt, was ich nicht habe und warum ich es nicht habe.

00:44:22: Allein dafür habe ich einen guten Ersatz genommen.

00:44:25: keinen Arzt, der sofort sagt, jetzt machen wir sieben Checkups oder sowas.

00:44:28: Sondern er mir zuhört und dann sagt, Thomas, beruhigt dich.

00:44:32: So, allein das war es.

00:44:34: Er war beruflich ein sehr guter Berater.

00:44:36: Er hat Menschen wirklich sehr klar gesehen und konnte mir sehr wichtige Sachen dazu sagen.

00:44:44: Das war etwas anderes.

00:44:45: Er war ein guter Coach für mich.

00:44:47: Er war wirklich im Leben ein Coach.

00:44:50: Wie man Situationen sieht, wie man manchmal begegnet im Leben, wie man damit umgeht.

00:44:55: Da hab ich von ihm viel lernen können.

00:44:56: Dafür hab ich immer gesagt.

00:44:59: Und ja, so für manches herzliche Gespräch.

00:45:06: Deswegen sage ich, das waren eben verschiedene Bereiche, die er alle abgedeckt hat.

00:45:11: Und die dann eben, wo ich schon gemerkt hab, das ist ein Bedürfnis auch in mir, mich darüber auszutauschen oder Leute zu haben, mit denen ich ... vertrauensvoll reden kann, weil ihm wusste ich, dass ich volles Vertrauen haben kann.

00:45:26: Und das sind dann andere geworden.

00:45:29: Gleichzeitig muss ich etwas sagen und das klingt vielleicht seltsam, aber mein Vater und ich waren sehr eng und als er gestorben ist, war ich sehr, sehr traurig.

00:45:41: Also im letzten Jahr seines Lebens ist er erkrankt und war sehr verzweifelt darüber.

00:45:47: Und ich habe auch gespürt, dass das ein Abschied werden kann und das war für mich furchtbar schwer.

00:45:52: Aber als er dann gestorben ist, ich war traurig und ein paar Monate später habe ich mir so gedacht, ich glaube, es ist gut auch für mich, meinen Weg zu gehen, auf dem ich meinen Vater gut begleitet habe.

00:46:12: Ich sehe ihn nach wie vor an meiner Seite oder hinter mir.

00:46:16: Aber jetzt gehe ich meinen Weg.

00:46:20: Und das ist, glaube ich, auch genau das, was er wollte.

00:46:25: Und drum sage ich, es war traurig, es ist ein Abschied, es ist eine Trennung.

00:46:32: Und gleichzeitig, glaube ich, so wollte es und so sollte es im Leben sein.

00:46:39: Er war ja ein Vater.

00:46:40: Er war doch auch, ich schätze mal, so um die neunzehnvierzig geboren, irgendwo.

00:46:44: Nein,

00:46:45: ich bin früher, in drei und zwanzig.

00:46:47: Oh, drei und zwanzig.

00:46:48: Ich war ein spätes Kind.

00:46:49: Ah,

00:46:49: okay, okay.

00:46:50: Er hat eher über Gefühle reden können, war ja quasi ein moderner Vater, wie man heute vielleicht sagen würde.

00:46:57: Ja,

00:46:58: ich glaube, das war einer der Großvorteile.

00:47:02: Ja, das hatte er.

00:47:03: Können.

00:47:04: Absolut.

00:47:06: Er war wirklich sehr, sehr menschlich.

00:47:07: Also zum Beispiel der Tod eines Haustieres oder so, das war, hat ihn sehr mitgenommen.

00:47:14: Und daraus hat er keinen Heel gemacht.

00:47:16: Er hat das auch nicht auf uns abgeladen, aber er hat es auch nicht mit aller Krampf, mit allem Krampf verborgen.

00:47:23: Da bin ich von Glück sehr gesegnet gewesen, dass er dazu gestanden ist.

00:47:27: Er war Mensch.

00:47:29: Und er hat sein Mensch, sein ... ... zugegeben.

00:47:34: Und hat er Sorgen können, er ist stolz?

00:47:36: Oder er hat die gerne, er hat die lieb?

00:47:38: Ach Gott, alles.

00:47:40: Alles.

00:47:40: Also das haben meine Eltern oft von mir gehört und ich hab's von ihnen gehört.

00:47:44: Sie waren unendlich stolz.

00:47:47: Und sie haben sich unglaublich für mich gefreut.

00:47:50: Also ... ja.

00:47:53: Es war eine tiefe, tiefe Freude.

00:47:58: Ja, Thomas, jetzt ist es schwer natürlich, den Abschluss zu finden nach solchen berührenden Worten für mich zumindest.

00:48:05: Würde dir trotzdem gerne noch fragen, worauf sich die Fans bei dir in der Zukunft freuen dürfen.

00:48:10: Was ist geplant, worüber kannst du vielleicht schon reden?

00:48:14: Was kann in der Zukunft noch kommen am Projekt?

00:48:18: Ah, viel.

00:48:20: Es kommt eine sehr große Menge.

00:48:22: Für Erwachsene schreibe ich gerade jetzt... Die erwachsene Fortsetzung meiner Buchserie, sieben Foten für Penny.

00:48:32: Die waren neben der Knickerbockerbande und Tom Turbo ein Riesenhit.

00:48:36: Und wieder haben wir immer gefragt, was ist aus Penny geworden?

00:48:38: und jetzt schreibe ich es.

00:48:40: Und da kommt jetzt ein großer Roman im Ende September heraus.

00:48:44: Sieben Foten für ein neues Leben heißt er.

00:48:47: Und an dem arbeit ich bin ich jetzt aber schon sehr weit vorangeschritten.

00:48:52: Auf das, glaube ich, freuen sich viele, die früher die Serie gelesen haben.

00:48:55: Für die ganze Familie kommt ein neues Buch heraus im Anfang November.

00:49:00: Und das heißt, wenn deine Organe sprechen könnten, was sie dir dann sagen würden.

00:49:05: Und das ist wirklich ein ganz ungewöhnliches Buch über den menschlichen Körper und die Organe, weil sie reden alle selbst.

00:49:11: Und sie erzählen, was sie tun und wie sie es tun und was sie mögen, was sie nicht mögen.

00:49:16: Und das ist eine wirklich tolle Erfahrung und das Buch schaut auch großartig aus.

00:49:20: Also, das hat mir Riesenfreude gemacht, zu schreiben.

00:49:23: Und ich glaube, es ist für viele auch sehr, sehr interessant.

00:49:27: Also, das ist etwas, was herauskommt.

00:49:30: Es kommt ein neue Abenteuer heraus.

00:49:33: Tom Turbo, das Haus, Spuk im Haus der Heihe, heißt das.

00:49:37: Das kommt daraus.

00:49:37: Es kommt ein neuer Fall des Tigerteams, Rund um Vampire heraus.

00:49:42: Und also eine große, große Menge.

00:49:45: Und ich arbeite an einem neuen Musical.

00:49:49: Und... Ja, ein etischen Überraschung.

00:49:56: Wann geht's dir das aus?

00:49:59: Ich arbeite sehr dicht und sehr diszipliniert.

00:50:01: Und so kann ich das schaffen.

00:50:04: Und die Freude, die ich daran habe.

00:50:07: Aber meine Pläne, ich habe vorgestern ... Mit meinem Verlag haben wir jetzt eine neue Buchsserie bereits beschlossen.

00:50:14: Und die erscheint aber erst, was haben wir jetzt?

00:50:16: Ich muss sagen, es war Frühling, sieben und zwanzig erscheint.

00:50:18: Für mich ist das unähnlich, ich muss es ehrlich sagen.

00:50:22: Für mich ist das furchtbar.

00:50:23: Ich möchte, dass das morgen schon erscheint.

00:50:25: Aber ich glaube, das gedacht schön.

00:50:28: Na dann, freuen wir uns auf alles, was noch kommt.

00:50:30: Bis dahin, ich verlinke auf jeden Fall einen Shownotz, deine ganzen Kanäle, die es gibt.

00:50:34: Auch sehr empfehlen Sie ja da.

00:50:36: dir zu folgen, sehr spannend, sehr amüsant, was du da immer zum Besten gibst.

00:50:40: Und ja, bedanke mir echt recht, herz' dich für deine Zeit und dafür die offenen Worte, für die Einblicke in dein Leben, in deinen Wirken.

00:50:46: und ja, viel Erfolg noch für die ganzen Sachen, die noch kommen.

00:50:50: Ein sehr schönes Gespräch.

00:50:52: Danke für die guten Fragen.

00:50:53: Alles, alles Gute euch allen.

00:51:00: Die Dead's Live-Community vereint über zweihundertsechzigtausend aktive Väter und ist damit die größte im deutschsprachigen Raum.

00:51:07: Auf Dead's Live findest du echte Tests von echten Vättern.

00:51:11: Ehrlich, praxisnah und ohne Kompromisse.

00:51:14: Und wenn euch die Folge gefallen hat, vergesst nicht den Podcast zu abonnieren, um keine Folge mehr zu verpassen.

00:51:20: Über eine positive Bewertung.

00:51:22: Bei iTunes oder Spotify freuen wir uns natürlich sehr.

00:51:26: Vielen Dank und bis zum nächsten Mal.

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